Wikimedia Deutschland hat eine Studie „Werte und Strukturen der Nationalen Bildungsplattform“ vorgestellt. Damit das 630-Millionen-Euro-Projekt tatsächlich gelingen kann, bleibt abzuwarten, welchen Weg die Projektverantwortlichen für die Weiterentwicklung der Nationalen Bildungsplattform wählen: Neustart oder Reform?
Mitautor Christoph Richter wies in der Studienvorstellung am 8. November auf ein zentrales Problem hin. „Man sei im BMBF offenbar der Ansicht, mit der Plattform stelle man lediglich eine Technologie zur Verfügung – und Technologie sei neutral. Ein Irrtum, so Richter, denn jede Pfadentscheidung sei eben das: Eine Entscheidung und damit eine Wertung. Etwa darüber, was ein Bildungserfolg ist, der zertifizierbar und damit nachweisbar sei. Daher müssten Pfadentscheidungen transparent gemacht und die Plattform mit offenem Code und offenen Schnittstellen entwickelt werden.“
Zudem sei die Beteiligung durch die Zivilgesellschaft im bisherigen Entwicklungsprozess der Nationalen Bildungsplattform nicht möglich gewesen. „Auch das Studienteam wurde im Zuge ihres Forschungsprozesses vor erhebliche Herausforderungen gestellt, denn der Zugang zu oder Transparenz von Informationen wurde seitens des BMBFs nur eingeschränkt bis gar nicht gewährt.“